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Wenn alles zu viel wird: Finde zurück in Deinen Rhythmus

Wenn alles zu viel wird: Finde zurück in Deinen Rhythmus

Wie Du Deine Energie sammelst, Deinem natürlichen Rhythmus folgst und zu innerer Klarheit findest


Was passiert, wenn selbst das Gute zu viel wird? Wenn Ideen übersprudeln, der Haushalt ruft, To-dos sich stapeln – und sogar Achtsamkeit zur Anstrengung wird?

 

Ich war an einem Punkt, an dem einfach alles zu viel war. Nicht weil etwas Schlimmes passiert ist, sondern weil sich so vieles angesammelt hatte: zu viele Aufgaben, zu viele Routinen, zu viele Ansprüche an mich selbst. Und irgendwann spürte ich: Ich funktioniere nur noch, aber ich bin nicht mehr wirklich bei mir. 

 

In diesem Artikel teile ich mit Dir, was ich losgelassen habe und wie ich Schritt für Schritt meinen eigenen Rhythmus wiedergefunden habe.


Eine ehrliche Geschichte von Überforderung, Selbstverbindung und der Kraft des Loslassens


Es gibt Momente, da wird das Leben leise schwer. Nicht laut, nicht dramatisch. Sondern voll von kleinen Dingen, die sich summieren: Aufgaben, Termine, Verpflichtungen, Weiterbildungen, Routinen. Alles davon einst aus Begeisterung begonnen, aus dem Wunsch zu wachsen, zu heilen, zu wirken.

 

Doch irgendwann ist da dieses Gefühl: Ich kann nicht mehr.

 

So ging es mir. Ich stand an einem Punkt, an dem ich spürte, dass meine Energie nicht mehr reichte. Ich hatte mehrere Weiterbildungen gleichzeitig begonnen, meine eigene Arbeit wollte weiterfließen, meine Morgenroutine wurde länger statt leichter, mein Alltag dichter statt nährender.


Und ich begann, mich selbst darin zu verlieren. Und auch die kleinen Dinge im Alltag wurden plötzlich groß: Der Haushalt, der nie wirklich fertig ist. Die Wäsche, die wartet. Der Garten, der ruft. Und mit ihnen dieser leise Anspruch, dass erst dann Ruhe erlaubt ist – wenn alles getan, alles schön, alles in Ordnung ist. Doch das war es nie.


Und ich spürte: Ich darf aufhören, mich selbst über "möglichst viel schaffen zu müssen" zu definieren.

 

Dieser Artikel ist meine Einladung an Dich. Wenn Du gerade an einem ähnlichen Punkt stehst - überfordert, zerrissen zwischen Wollen und Müssen, zwischen Sehnsucht und Erschöpfung – dann möchte ich Dir sagen: Du bist nicht allein. Und es gibt einen Weg zurück zu Dir.

 

Und dieser Weg führt über Deinen natürlichen Rhythmus – den inneren Takt, in dem Du wirklich schwingst.


Wenn Selbstfürsorge zur Selbstüberforderung wird


Vielleicht kennst Du das auch: Du willst achtsam leben, Dich weiterentwickeln, für Dich selbst da sein.
Du sagst „Ja“ zu Kursen, Routinen, Möglichkeiten – und plötzlich ist da keine Luft mehr zum Atmen. Die To-do-Liste wächst, die Freude schrumpft. Selbst Yoga, Meditation oder Journaling fühlen sich irgendwann an wie eine weitere Aufgabe, die abgearbeitet wird.

 

Unsere Welt funktioniert nach einem unausgesprochenen Gesetz: immer schneller, höher, weiter, mehr. Schon von klein auf lernen wir: Wer nicht mitzieht, bleibt zurück. Wer stehen bleibt, verliert. Wir sollen effizient sein, produktiv, optimiert – und das nicht nur im Beruf. Auch in unserem Inneren. Sogar auf unserem spirituellen Weg, schleicht sich dieser Druck ein. Da heißt es: Transformiere Dich! Wachse! Werde zur besten Version Deiner selbst – am besten sofort.

 

Selbst in der spirituellen Szene wird oft dieses Tempo vorgegeben: Durchbrüche in fünf Wochen, tiefgreifende Heilung in zehn Modulen, Erleuchtung im Onlinekurs. Wir vergleichen, wir messen uns. Und wir verlieren uns dabei leicht in dem Gefühl, immer noch nicht genug zu sein.

 

Vielleicht hast Du genau das erlebt: Du folgst gut gemeinten Programmen, willst alles „richtig“ machen – und plötzlich fühlst Du Dich leerer als zuvor. Denn was als Weg zu mehr Verbundenheit begann, fühlt sich irgendwann an wie ein weiteres Hamsterrad.

 

Doch dieser Zustand kann ein kraftvoller Wendepunkt werden. Wenn wir innehalten. Wenn wir erkennen: Nicht alles, was gut klingt, ist gerade wirklich gut für mich.


Denn wahre Selbstfürsorge ist kein weiteres To-do. Sie ist kein Ziel, das es zu erreichen gilt. Sie ist eine innere Haltung. Eine liebevolle und ehrliche Rückverbindung mit Dir selbst.

 

Manchmal zeigt sie sich gerade darin, dass Du aufhörst Dinge zu tun. Dass Du innehältst. Dass Du den Mut findest, Deinem eigenen Rhythmus zu folgen – nicht dem Tempo, das die Welt Dir vorgibt.

 

Vielleicht bedeutet wahre Selbstfürsorge in diesem Moment einfach: Atmen. Lauschen. Sein.

Selbstfürsorge ist kein weiteres To-do. Sie ist eine innere Haltung

Meine persönliche Erkenntnisreise: Überforderung und keine Energie


Obwohl ein Teil von mir das längst wusste, war ich trotzdem mittendrin: im Funktionieren, im Erfüllen, im Abarbeiten. Bis irgendwann nichts mehr ging.

 

Und dann kam dieser Morgen. Ich saß da. Leer. Traurig. Innerlich aber wieder mehr bei mir, als die Wochen zuvor und stellte mir eine ehrliche Frage:

  • Wofür mache ich das eigentlich alles?

Und noch wichtiger:

  • Was davon brauche ich wirklich – um das zu leben, was ich mir tief im Herzen wünsche? 

Diese Fragen wurden zu meinem Kompass. Zurück in die Klarheit. Zurück in meinen natürlichen Rhythmus – den ich lange überhört hatte, obwohl er mich immer wieder, erst leise, dann deutlicher, daran erinnert hat, dass er da ist.  Und jedes Mal, wenn ich wieder ins Außen abgleite, erinnere ich mich: Die Antworten liegen in meinem eigenen Rhythmus.


Die tiefere Wahrheit: Meine Flucht vor der Bedeutungslosigkeit


Erst später, nachdem ich wieder mehr zur Ruhe gefunden hatte, kam plötzlich eine Erkenntnis, die in all der Hektik tief im Schatten auf mich gewartet hat. Warum hatte ich überhaupt so viel auf einmal getan? Warum dieser Drang, alles gleichzeitig meistern zu wollen? Und dann spürte ich es ganz klar: Ich hatte Angst, bedeutungslos zu sein.

 

Nicht bewusst. Aber tief in mir war da diese stille Überzeugung: Ich muss etwas leisten. Ich muss mich weiterentwickeln. Ich muss wirksam sein – sonst zähle ich nicht.

 

Es war keine Freude mehr, die mich angetrieben hatte – sondern eine subtile Flucht. Eine Flucht vor dem Gefühl, vielleicht nicht wichtig genug zu sein, nicht gesehen, nicht gebraucht zu werden. Und so war ich gerannt: von Kurs zu Kurs, von Routine zu Routine, von einem Impuls zum nächsten. Das zu erkennen, war schmerzhaft – aber auch unglaublich heilsam.

 

Denn genau in diesem Moment konnte ich eine höhere Perspektive auf mich selbst einnehmen und mich endlich wieder selbst erkennen. Nicht als „funktionierende“ Andrea. Sondern als Mensch. Als Seele. Als Wesen, das auch im Innehalten, im Nichts-Tun, im reinen Dasein wertvoll ist.

 

Vielleicht war das der eigentliche Wendepunkt: Die stille, kraftvolle Erkenntnis, dass mein Wert nicht im Tun liegt. Sondern im Sein. Dass ich auch in der Stille, im Innehalten, in meinem bloßen Dasein bedeutsam bin.


Tiefgehende Reflexionsfragen: Was darf bleiben, was darf gehen?


Diese Fragen möchte ich Dir mitgeben. Lass sie nicht nur durch Deinen Kopf rauschen, sondern nimm sie mit in die Stille. Schreib Dir Deine Antworten auf. Spür sie. Und reflektiere nur für Dich.

  • Was ist gerade zu viel – auch wenn es gut gemeint ist? Schreib alles auf, was Dich drückt. Gedanken. Aufgaben. Erwartungen. Auch das scheinbar Kleine.
  • Was versuche ich in Ordnung zu bringen – innen oder außen? Gibt es Bereiche in Deinem Leben, die Du gerade kontrollierst, perfektionierst oder festhalten willst? Und warum?
  • Was darf heute einfach nur „gut genug“ sein – statt perfekt? Sei ehrlich. Und schreib es so auf, als würdest Du es Dir selbst erlauben.
  • Wo in meinem Körper wünsche ich mir gerade Weite, Ruhe, Entspannung? Spür in Dich hinein. Und beschreib, was Du wahrnimmst – ohne Urteil.
  • Was schenkt mir Kraft, Verbindung oder Leichtigkeit – selbst wenn es nur ein paar Minuten dauert? Mach eine ehrliche Liste. Vielleicht findest Du darin Deine nächsten Schritte.
  • Was darf ich loslassen – damit wieder Platz für mich entsteht? Formuliere bewusst Sätze wie: „Ich darf ___ loslassen.“ „Ich darf mir selbst ___ erlauben.“
Reflexionsfragen: Was darf bleiben, was darfst Du loslassen?

Über meinen Rhythmus – und warum ich dachte, ich bin falsch


Wenn ich heute zurückblicke, verstehe ich, dass meine Überforderung nicht nur von den vielen Aufgaben kam. Sondern auch von einem stillen, stetigen Vergleich mit der Welt um mich herum. Mit Menschen, die scheinbar „besser funktionieren“, mehr schaffen, strukturierter, klarer, erfolgreicher sind als ich.

 

Besonders die Online-Welt hat mich in diese Vergleiche hineingezogen. Ich hatte nie das Gefühl, mit anderen konkurrieren zu müssen – zumindest nicht in meinem echten Leben. Da fühlte ich mich wertvoll. Verbunden. Ich habe mein Wesen nie grundsätzlich in Frage gestellt. Doch als ich begann, meine Seelenaufgabe sichtbar zu machen – über meinen Blog, meinen Podcast, meine Inhalte – und in die digitale Welt eintauchte, veränderte sich etwas.

 

Ich sah plötzlich all die anderen: Coaches, spirituelle Lehrerinnen, die scheinbar alles im Griff hatten. Glänzende Instagram-Profile, durchdachte YouTube-Kanäle, perfekt strukturierte Programme und tägliche Routinen. Und obwohl ich wusste, dass hinter vielen dieser Auftritte ganze Teams arbeiteten, blieb in mir das Gefühl zurück: Ich bin zu langsam. Zu empfindlich. Zu unstrukturiert. Vielleicht einfach nicht gemacht für dieses Tempo.

 

Was als Herzensweg begann – mein Wunsch, mit meiner Arbeit zu wirken, anderen zu dienen, etwas Echtes zu teilen – wurde still und heimlich von einem inneren Druck überlagert. Ich wollte mithalten. Ich wollte es „richtig“ machen. Ich wollte sichtbar sein, professionell, erfolgreich – wie die anderen. Und irgendwann verwechselte ich diesen äußeren Maßstab mit meinem inneren Kompass.

 

Mit der Zeit geschah etwas, das ich erst viel später verstanden habe: Ich begann, mich nicht nur zu hinterfragen – ich stellte mich in meinem Wesen infrage. Nicht nur meine Aufgaben, sondern mein ganzes Sein. Die Art, wie ich arbeite. Wie ich denke. Wie ich fühle. Was einst mein größter Schatz war – mein Bedürfnis, in mich zu versinken, zu träumen, zu lauschen, einfach nur zu sein – erschien mir plötzlich wie ein Mangel in einer Welt, die ständig nach Leistung, Struktur und Sichtbarkeit verlangt.

 

Das war wie  eine stille, schleichende Selbstentfremdung. Und gleichzeitig ein tiefer Schmerz: Denn je mehr ich versuchte, mithalten zu können, desto mehr verlor ich den Zugang zu dem, was mich ausmacht. Ich funktionierte – aber ich fühlte mich nicht mehr lebendig.

 

Heute weiß ich: Die größte Überforderung kam nicht von außen, sondern von diesem inneren Riss. Von dem Moment, in dem ich mich selbst aus den Augen verlor, weil ich meinte, anders sein zu müssen. Der Vergleich hat mir meinen Selbstwert geraubt – einen Selbstwert, der vorher so selbstverständlich in mir verankert war.

 

Und doch war genau das auch eine Chance. Denn erst durch diese Erfahrung konnte ich zurückfinden – in meine eigene Wahrheit, in meinen natürlichen Rhythmus, in ein tieferes Verstehen meiner Seelenaufgabe. Ich erkannte, dass gerade dieses Bedürfnis nach Raum, Stille, Versunkenheit und echtem Sein kein Mangel ist, sondern ein kostbarer Teil dessen, wofür ich hier bin.

 

Erst durch den Schmerz des Vergleichs konnte ich sehen, dass es wahrscheinlich vielen Menschen ähnlich geht. Dass auch sie in diesem Tempo der Welt kaum noch atmen können. Dass sie funktionieren, mithalten, sich anpassen – und dabei innerlich erschöpfen. Sie leiden unter dem Lärm, der Schnelligkeit, dem ständigen Druck, mehr zu sein, als sie im Moment sind.

 

Heute weiß ich: Genau darin liegt meine Aufgabe. Nicht im Optimieren, nicht im Beschleunigen – sondern im Erinnern und Rückverbinden. Nicht im Leisten, sondern im Sein. 

 

Manchmal braucht es nicht mehr Struktur, mehr Tempo, mehr Methode – sondern mehr Tiefe. Mehr Raum. Mehr Wahrheit. Mehr Sein.

Frau findet ihren natürlichen Rhythmus wieder.

Meine Morgenroutine – zurück zur Essenz

Vor meiner neuen Entscheidung begann mein Tag mit einer langen Liste: Atemübung, Yoga, Gesichtsmassage, Journaling, Weiterbildung, Spaziergang.

 

Alles für sich genommen ist wundervoll – und vieles davon gehört auch heute noch zu meinem Leben. Yoga zum Beispiel oder Bewegung in der Natur sind feste Bestandteile meines Tages. Doch damals wurde auch das zu einer starren Abfolge. Zu etwas, das ich erfüllen musste – statt etwas, das mich erfüllt.

 

Heute frage ich mich morgens nur noch:


„Was nährt mich heute wirklich?“

 

Und manchmal ist die Antwort ganz schlicht: Nur Yoga. Nur ein paar bewusste Atemzüge frischer, kühler Luft. Nur ein Spaziergang mit unserem Hund. Oder ein tiefes Gespräch mit meinem Mann. 

 

Meine Routinen sind heute keine Pflichten mehr. Sie dürfen fließen. Sie dürfen sich verändern. Hauptsache: Sie verbinden mich mit mir.


Praktische Übungen für Deinen Alltag


Täglicher Energiekompass

Schreib jeden Morgen oder Abend:

  • Was hat mir gestern/heute Kraft geschenkt?
  • Was hat mich gestern/heute ausgelaugt? 

So erkennst Du Muster – und kommst Stück für Stück zurück in Deine natürliche Balance.

„Wenn ich nichts müsste…“

Beende diesen Satz fünfmal schriftlich. Lass alles zu – auch das Absurde. Darin zeigt sich oft der Teil von Dir, der nach einem anderen Rhythmus ruft.


Du brauchst nicht mehr – Du brauchst Dich


Wenn alles zu viel wird, liegt die Lösung nicht im „Noch besser organisieren“ oder im „Augen zu und durch“. Die Lösung liegt im Innehalten. Im Hinspüren. Im Erinnern an das Wesentliche.

  • Du darfst Dinge loslassen, auch wenn sie gut gemeint sind.
  • Du darfst Dir Pausen erlauben, auch wenn noch etwas „offen“ ist.
  • Du darfst Deinen natürlichen Rhythmus wieder ehren – er ist Dein Weg nach Hause.
  • Du brauchst keine perfekte Küche, um Pause zu machen.
  • Kein aufgeräumtes Wohnzimmer, um atmen zu dürfen.

Deine Erlaubnis beginnt nicht, wenn alles erledigt ist. Sie beginnt, wenn Du Dich entscheidest, wieder bei Dir anzukommen. Vielleicht ist genau heute der Tag, an dem Du damit beginnst.

 

Nun wünsche ich Dir noch einen wunderschönen Tag, Abend oder eine gute Nacht, je nachdem, in welcher Zeit Du Dich gerade befindest.

 

Die Liebe in mir, grüßt die Liebe in Dir.

Deine Andrea 💛


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