Lausche in die Stille. Dann kannst Du hören, was Deine Seele zu Dir spricht.

Ich bin hier. Warm. Nah. Geborgen. In Dir. Ich bin immer und überall. Alles und Nichts.

Manchmal kommt es mir so vor, als würdest Du von mir davonlaufen – aus Angst, mich zu verlieren. Das klingt widersprüchlich. Doch am Ende wird alles zusammen passen.

In Dir ist Dunkelheit. Ja. Aber nicht jede dunkle Ecke ist dazu da, um erleuchtet zu werden. Manchmal ist Dunkelheit auch einfach dazu da, um dunkel zu sein und um Dich daran zu erinnern, wie es ist, ein Mensch und am Leben zu sein.

In Dir ist Licht. Ja. Aber das Licht in Dir ist nicht dazu da, um jede dunkle Ecke in Dir auszuleuchten und hell zu machen. Es ist dazu da, um durch Dich in die Welt hinaus zu strahlen und Dich erkennen zu lassen, was Du erleben und erfahren möchtest, was Du beitragen und mit der Welt teilen möchtest und was nicht.

Du musst nicht innen hell werden, um Dein Licht nach außen zu strahlen. Denn wärst Du das, würde man Dich nicht mehr sehen. Dann wärst Du unsichtbar im Licht. Erst die Dunkelheit in Dir macht Dich für die Welt sichtbar.

Laufe nicht weg von dem, was Du suchst, um es zu finden. Auch das klingt widersprüchlich. Und auch das wird sich am Ende fügen.

Bleibe stehen, schließe Deine Augen, bring Deine Hände auf Dein Herz und atme tief ein und aus und ziehe mit jeder Einatmung das, was Du suchst, tief in Dich hinein und lasse es mit jeder Ausatmung wieder aus Dir hinaus fließen.

Die Liebe kann nur durch Dich ins Leben fließen, wenn Du Dich weder daran festhältst – aus Angst sie zu verlieren - noch davor davonläufst – aus Angst Dich selbst zu verlieren.

Versagen kannst Du auf diesem Weg nicht. Nur verlieren und zeitgleich finden. Denn am Ende bleibt von allem nur das Nichts, das alles ist.

Deine Seele

Gedicht: In der Stille angekommen

Geschichte: Der Weg der Erleuchtung