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Die Angst vor Gefühlen

In diesem Artikel erzähle ich Dir, wie ich heute mit Gefühlen umgehe, die mir früher eine Heidenangst eingejagt haben.

Angst vor Gefühlen

Wenn die Angst vor einem Gefühl Dein Leben beherrscht

"Wer seine Angst vor den Gefühlen besiegt, ist frei!" 

In meinem 13. Artikel habe ich Dir erzählt, wie ich heute mit Eifersucht umgehe. Das Gefühl der Eifersucht war lange Zeit ein Gefühl, dass mir eine unglaubliche Angst eingejagt hat. Wenn aus irgendwelchen Gründen das Gefühl der Eifersucht in mir hoch kam, dann führte dies immer zur Eskalation, zu tiefem Schmerz und Leid. Ich sah nur noch rot und explodierte innerlich und äußerlich. Ich hatte keine Kontrolle über mich. Es war, als würde ich in dem Gefühl ertrinken. Die Macht über mich selbst wurde mit der Eifersucht fortgespült und ich fühlte mich dem Gefühl vollkommen ausgeliefert. Das ging so weit, dass ich mich deshalb sogar eine Zeitlang auf keine Beziehung mehr einlassen konnte. Ich versuchte dem Gefühl aus dem Weg zu gehen, indem ich alleine blieb. Ich wollte nie wieder mit Eifersucht konfrontiert werden.

 

Doch wenn Du Deine Gefühle verstehen willst, dann ist es wichtig, alle Gefühle zuzulassen. Denn alle Gefühle, sei es Freude, Liebe, Euphorie oder eben auch Angst, Groll, Neid und Hass möchten Dir immer etwas mitteilen und zeigen Dir den richtigen Weg. Gerade Gefühle, die sich für uns nicht gut anfühlen sind Chancen für uns, altes Leid loszulassen und zu heilen. Denn die Ursache unserer Gefühle hat mit der aktuellen Situation meistens überhaupt nichts zu tun, sondern ist ein noch nicht verarbeitetes Erlebnis aus früheren Zeiten. Mit jedem Gefühl, dass Du zulässt, können alte angestaute Emotionen abfließen.

Wie gelingt es Dir alle Gefühle zuzulassen?

Indem Du Dich nicht mehr dagegen wehrst, sondern Deine Gefühle annimmst. Wenn mich früher das Gefühl überrollt hat, bin ich herumgelaufen und habe meine Aufmerksamkeit vollkommen auf das Außen gerichtet. Um von dem Gefühl nicht mehr so heftig getroffen zu werden, ist es aber wichtig, dass Du Deine volle Aufmerksamkeit auf Dich selbst, nach Innen und vor allem auf Deinen Körper richtest. Das heißt, wenn Dich ein Gefühl, vor dem Du große Angst hast, überkommt, dann setze oder lege Dich hin, schließe Deine Augen und atme. Konzentriere Dich ganz auf Deinen Körper und spüre wie sich Dein Körper anfühlt. Wo bist Du angespannt? Versuche dann die Anspannungen in Deinem Körper zu lösen. Mache Deine Muskeln ganz bewusst locker. Je mehr Du es schaffst, Deinen Körper zu entspannen, desto schneller wird auch das Gefühl verschwinden. Denn das Gefühl besucht Dich nur. Du bist nicht das Gefühl. Du bist kein Gefangener Deiner Gefühle.

 

Wenn Du die Angst vor Deinen Gefühlen verlierst und alle Emotionen zulässt, dann kannst Du richtig mit ihnen zusammenarbeiten. Dann freust Du Dich über die ganze Palette an Emotionen, auch wenn diese negativ sind. Gefühle sind wie ein Berater, der Dir hilft, Deine Vergangenheit zu heilen und Dein Leben in Einklang mit Deinen wahren Bedürfnissen zu bringen. Du wirst immer feinfühliger werden und irgendwann kleinste Schwingungen spüren.

 

Hast Du es schon einmal erlebt, dass, wenn Du ein Gefühl spürst, zum Beispiel Traurigkeit, und Du zeitgleich körperlichen Schmerz spürst, weil Du Dich zum Beispiel irgendwo heftig angestoßen hast, dann das Gefühl sofort verschwindet? Wenn der körperliche Schmerz überwiegt, ist das Gefühl, das Du eben noch hattest, fort. Dies ist natürlich keine schöne Methode, also nicht nachmachen. Ich wollte Dir mit diesem Beispiel nur veranschaulichen, wie Dein Körper und Deine Gefühle zusammenarbeiten. Viel effektiver und wohlwollender gegenüber Dir selbst ist selbstverständlich die Methode Deinen Körper zu entspannen. 

  

Das erste mal, als ich es geschafft habe, mich in einem höchst emotionalen Zustand einfach hinzusetzen, zu atmen und mich körperlich zu entspannen, war das Erlebnis wie eine Transformation, ein Quantensprung, der mit mir passiert ist. Wieso habe ich mich nur so lange von einem Gefühl dominieren lassen? Weil ich eine riesengroße Angst davor hatte. Auf Angst, folgt Flucht. Wer so sehr Angst vor einem Gefühl hat und versucht davor davon zulaufen, der verstärkt es damit nur noch. Das Gefühl hängt fest und kann nicht abfließen. Es steigert und steigert sich. Und die Angst davor wird auch immer größer. Ein Teufelskreis. Das Gefühl an sich ist überhaupt nicht so schmerzhaft. Es ist die Kombination aus Angst plus dem Gefühl.

  

Diesen einen ersten Versuch zu schaffen, ist wahnsinnig schwierig und erfordert viel Disziplin, denn in einem Moment, indem wir große Angst haben, können wir nicht mehr klar denken, sondern sind einfach nur noch auf Flucht programmiert. Doch dieser erste Versuch ist entscheidend für Veränderung. Wende die Methode an, und Du wirst ein wahnsinniges Erfolgserlebnis haben und denken: „Mein Gott, wieso habe ich das nicht schon viel früher gemacht!“ Und das Beste ist, die Angst vor dem Gefühl wird mit jedem Mal, wenn Du Dich einfach hinsetzt, es zulässt und Deine ganze Aufmerksamkeit darauf richtest Deinen Körper zu entspannen, schwächer werden. Sie nimmt Dich irgendwann nicht mehr so ein und verliert nach und nach ihre Macht über Dich. Und dann kann das Gefühl hinter der Angst endlich seinen Job erledigen. Nämlich Dich besuchen, seine Botschaft übermitteln und ohne Drama wieder verschwinden.

Lerne, Dich zu entspannen

Einen insgesamt gelasseneren Zustand erreichst Du, wenn Du lernst, Dich regelmäßig zu entspannen. Suche Dir hierfür eine Entspannungsmethode aus, die Dir gefällt und praktiziere sie am besten täglich.

 

In Gutes Tun habe ich Dir ein paar Beispiele für effektive Entspannungsmethoden eingestellt:

Bei allen Entspannungsmethoden ist die Regelmäßigkeit des Übens entscheidend. Es muss ja nicht jedes mal eine ganze Stunde sein. Ein paar Minuten täglich wären ein guter Anfang.

  

Auf YouTube findest Du zahlreiche Videos mit Anleitungen für verschiedene Entspannungsmethoden. Außerdem werden viele Kurse an Volkshochschulen, sowie bei den gesetzlichen Krankenkassen angeboten.

 

Nun wünsche ich Dir noch einen wunderschönen Tag, Abend oder eine gute Nacht, je nachdem in welcher Zeit Du auch immer Dich gerade befindest.

Die Liebe in mir, grüßt die Liebe in Dir!

Deine Andrea

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